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«Kistenchaos im Gemeindehaus»

Zürcher Oberländer, 11.04.2014
«Kistenchaos im Gemeindehaus» 
Umzug Gemeinderverwaltung Volketswil. Am Freitag, 11. April 2014, zog die Gemeindeverwaltung Volketswil gemeinsam mit weiteren Behörden in den Neubau an der Zentralstrasse.

Von Manuel Nägeli. Aktualisiert am 11.04.2014

Seit Donnerstag zügelt die gesamte Volketswiler  Gemeinde- und Schulverwaltung ins neue Gemeindehaus. Ab Montag soll der Betrieb wieder normal funktionieren. Unser Fotograf war am Umzug dabei. > Kompletter Bericht ZO als PDF

Der Volketswiler Gemeindepräsident Bruno Walliser (SVP) und Gemeindeschreiber Beat Grob stehen am Freitagmorgen vor dem neuen Gemeindehaus und strahlen um die Wette. «Das ist ein grosser Moment für die gesamte Verwaltung, etwas Einmaliges und einfach nur sensationell», schwärmt Grob. Nicht minder euphorisch klingt Kantonsrat Walliser, der an diesem Tag nicht nur den Umzug, sondern auch seinen Geburtstag feiert. «Ich bin sicher, dass die Mitarbeiterkultur eine ganz andere wird. Vorher war jeder für sich, nun versuchen wir mit allen Abteilungen zusammen ein Wir-Gefühl zu schaffen.»

«Vorsprung auf Marschtabelle»

Die beiden Herren können sich dank guter Planung entspannt zurücklehnen. Währenddessen geht es im und ums Gemeindehaus zu und her wie in einem Bienenhaus. Rund 60 Arbeiter sind dafür zuständig, dass alles an seinen richtigen Platz kommt. Die dafür notwendigen Vorbereitungen wurden bereits im Vorfeld getroffen; das gesamte Bestandes-Mobiliar mit Etiketten versehen. Transportleiter Jens Delnoye von der Wiedmer AG gönnt sich um 9 Uhr eine Pause und wirkt gelassen. «Bis jetzt läuft alles reibungslos, wir haben bereits Vorsprung auf die Marschtabelle.» Für ihn sei das Zügeln eines Gemeindehauses zwar kein Alltagsgeschäft, aber er habe auch schon bei weitaus grösseren Umzügen mitgeholfen. So ist er denn auch nicht für alles verantwortlich; Schulverwaltung und Kantonspolizei organisieren ihre Zügleten eigenständig. Beim Eingangsbereich hat sich sogar Sicherheitspersonal eingefunden. «Nur so können wir sicher stellen, dass nichts wegkommt», sagt Walliser. Die Personalakten sind trotzdem abgeschlossen in einem Käfig gelagert.

120 Personen unter einem Dach

Was alles gezügelt werden muss, kann man sich wohl kaum vorstellen. Denn waren die Dienstleistungen der Gemeinde neben den drei Verwaltungsgebäuden (Gemeindehaus, Pavillon und Mehrzweckgebäude) bisher auf weitere neun Adressen verzettelt, ziehen nun alle Verwaltungsabteilungen der politischen Gemeinde, die Gemeindepolizei, die Schulverwaltung, die Pädagogische Beratungsstelle sowie die Gemeindebibliothek in den rund 34,5 Millionen Franken teuren Neubau. 120 Personen werden ihren Arbeitsplatz neu an der Zentralstrasse 21 haben.

Gemeindehaus zu verkaufen

Bis Samstag, 13 Uhr, soll der ganze Umzug fertig sein. Dann nämlich müssen alle Mitarbeitenden antraben, um ihr neues Büro entgegenzunehmen, es einzurichten und die Technik zu testen. «Wenn alles klappt, dann können sie wieder nach Hause gehen. Nur so ist gewährleistet, dass der Betrieb am Montag ab 8 Uhr wieder läuft», erklärt UmzugsProjektleiter Grob. Und wie zuversichtlich ist er, dass es keine Probleme gibt? «Sehr. Wir haben alles gut vorbereitet und geplant. Nun befinden wir uns auf der Zielgeraden.»

Das alte Gemeindehaus wird zum Verkauf ausgeschrieben, oder besser gesagt: die Parzelle, auf der das Gebäude steht. Denn Walliser ist sich sicher, dass es abgerissen wird. «Das Haus ist aus den 50er Jahren und entspricht auch energetisch nicht mehr dem heutigen Standard.» Der Gemeindepräsident rechnet mit rund 6 Millionen Franken Erlös.

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