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Bericht im "der möbelspediteur"

"der möbelspediteur" 02.2021
Firmenumkleide in Lagerbox - Wiedmer über Schräges und Illegales
Das Kleingedruckte im Selfstorage-Vertrag ist in der Regel so gross gedruckt, dass man es nicht überlesen kann. Dennoch stapelt so mancher Hanf in Fässern oder nutzt einen Lagerraum als Umkleide für 20 Mitarbeiter seiner Firma, sagt Lagerprofi Thomas Wiedmer. 

Business | der möbelspediteur 02.2021 | 35

Firmenumkleide in Lagerbox - Wiedmer über Schräges und Illegales
Das Kleingedruckte im Selfstorage-Vertrag ist in der Regel so gross gedruckt, dass man es nicht überlesen kann. Dennoch stapelt so mancher Hanf in Fässern oder nutzt einen Lagerraum als Umkleide für 20 Mitarbeiter seiner Firma, sagt Lagerprofi Thomas Wiedmer.

Vor 5 Jahren, im Oktober 2015, stieg die schweizerische Wiedmer AG mit ihrer „W-Lagerbox“ (www.w-lagerbox. ch) erstmals offiziell in den Selfstoragemarkt ein. Aus den damals zwei Standorten sind über die Jahre acht Standorte geworden, die zwischen Zürich, Winterthur und Zug einen Großteil der deutschsprachigen Schweiz abdecken. Der Schweizer Umzugslogistiker ist durch mehrere große Übernahmen in den 2010er Jahre, darunter Thalmann (2018), Ulmerumzug (2016), Schmid (2014) oder auch Holliger Transport (2010) zu einem der größten Umzugs- und Lagerspezialisten der Schweiz angewachsen.

Die beiden Brüder Willy und Thomas Wiedmer traten in den 1980er Jahren in das elterliche Umzugsunternehmen ein. Die beiden forcierten den Ausbau des Umzugsgeschäfts und schufen auch die erfolgreiche Lagermarke „W“.

Im Dezember 2020 gewährte Thomas Wiedmer der Tageszeitung „Zürcher Oberländer“ (www.züriost.ch) einige Einblicke in sein Lagergeschäft.

In der Regel laufe das Selfstore-Geschäft unspektakulär und ruhig. Zwangsräumungen aufgrund unbezahltem Mietzinses gebe es kaum und ganz anders als in TV-Formaten wie „Storage Wars“ würden die meisten Menschen auch nur Hausrat wie Matratzen, Möbel und Spielzeug einlagem. Allerdings hatte er auch schon recht ungewöhnliche und nicht immer willkommene Kunden in seinen Häusern begrüßen dürfen. So musste er einmal eine Lagerbox mit einem richterlichen Beschluss auflösen. „Ein Mieter hatte in Kunststofffässern Hanfblätter aufbewahrt“, erklärte Wiedmer der Zeitung. Die Polizei sei bereits zwei Tage nach Mietbeginn vorstellig geworden. Den typisch-intensiven Cannabisgeruch hätten Wiedmers Mitarbeiter allerdings nicht gerochen. Der Grund: Der Mieter hatte stark riechende Duftbäume in seine Box gehangen. „Das war aber bisher der einzige Fall dieser Art. Unsere Gebäude werden videoüberwacht und wir haben von jedem Mieter eine gültige Ausweiskopie, das schreckt ab.“

In einem anderen Fall bemerkte Thomas Wiedmer frühmorgens eine erhebliche Anzahl an „Laufkundschaft“, die jedoch nur ganz gezielt wenige Boxen ansteuerte: „Mir fiel einmal auf, dass jeden Morgen etwa 20 Leute in Alltagskleidern in unser Lager liefen und in Uniformen wieder rauskamen.“ Sein Betriebsleiter erklärte ihm daraufhin, dass tatsächlich ein Unternehmen einige Lagerboxen als Garderobe und Umkleide für deren Mitarbeiter angemietet hätte. „Ein andermal vermutete Wiedmer, dass jemand verbotenerweise in den Boxen übernachtet — dies habe sich dann aber nicht bewahrheitet“, so der Zürcher Oberländer. 

Der sehr ausführliche Artikel ist bei züriost.ch nur hinter einer Paywall abrufbar. Wiedmer hat ihn jedoch komplett auf seine Website gestellt (https://wiedmer.ch/w/news-/w-news-2020/storage-wars-in-der-schweiz/).

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