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Umzugsstress für Kinder vermeiden

Stressfreier Umzug für Kinder - Eine organisatorische und emotionale Herausforderung
Wenn die Eltern umziehen, müssen die Kinder mit - ob sie wollen oder nicht. Ein Umzug ist für Kinder zwar viel unkomplizierter als für Erwachsene, aber genauso stressig. 

Kinder fühlen sich zu Hause sicher, in ihren eigenen Zimmern und Vierteln, in der Schule und bei den Freunden, die sie kennen. Das grosse Unbekannte ist zwar aufregend, aber es kann auch Ängste auslösen.

Die Zeiten, in denen man sein ganzes Leben am Geburtsort verbrachte, sind lange vorbei. Durch die ständige Veränderung der beruflichen oder privaten Lebenssituation und die Mobilität der Menschen sind regelmässige Umzüge in der westlichen Welt inzwischen Standard. Laut Bundesamt für Statistik wechseln alleine in der Schweiz jährlich rund 800'000 Personen ihren Wohnort. Darunter sind natürlich auch viele Haushalte mit (Klein-)Kindern. Daher ist es wichtig, neben den Umzugsvorbereitungen selbst auch das Kind vorzubereiten. 


Umzugstipps für Familien

1. Frühzeitig informieren 

Die meisten Eltern würden ihren Kindern natürlich nicht erst beim Aufstehen am Umzugstag verkünden: "Hey, Überraschung, wir ziehen heute in eine neue Stadt und lassen alles zurück!" Das bedeutet allerdings nicht, dass es ausreicht, es ihnen einfach im Voraus zu sagen. Man muss es ihnen zum passenden Zeitpunkt und auf die richtige Art und Weise sagen.

Je eher Sie Ihrem Kind von Ihren Absichten erzählen, umso mehr Zeit hat es, sich an den Gedanken zu gewöhnen und Fragen zu stellen. Ihr Kind soll und möchte verstehen, was vor sich geht. Achten Sie darauf, dass die ganze Familie zusammen ist, wenn Sie diese wichtige Neuigkeit verkünden. Sprechen Sie zuerst mit Ihrem Kind und erst dann mit anderen Erwachsenen. Dies gilt natürlich nicht für Ihre engsten Vertrauten, aber Sie sollten damit warten, Lehrern, Eltern von Freunden usw. davon zu erzählen. Ihr Kind soll es zuerst wissen und nicht von Aussenstehenden erfahren müssen. 

2. Begründen, erklären und vorbereiten

Erklären Sie Ihrem Kind Ihre Beweggründe. Warum müssen oder wollen Sie umziehen? Ist es wegen eines Jobwechsels? Möchten Sie von der Stadt aufs Land oder umgekehrt? Haben Sie eine günstigere Wohnung gefunden? Ziehen Sie in eine grössere Wohnung? Haben Sie eine Wohnung oder ein Haus gekauft? 

Legen Sie den Fokus nicht auf das, was zurückgelassen werden muss: Die vertraute Umgebung, Nachbarskinder, die Schule, Freunde und ev. Verwandte. Betonen Sie viel mehr, was das neue Zuhause für Vorteile bringt: z.B. Mehr Platz und für alle ein eigenes Zimmer, ein Garten, ein Spiel-/Sportplatz in der Nähe usw. 

Nehmen Sie sich Zeit, um den neuen Wohnort gemeinsam zu besuchen. Nehmen Sie Ihr Kind mit in die neue Nachbarschaft, in die neue Schule und zu einer besonderen Freizeitaktivität oder Sehenswürdigkeit. Gehen Sie ein Eis essen oder unternehmen Sie sonst etwas, das Ihr Kind besonders gerne mag. Auf diese Weise kann sich Ihr Kind ein Bild vom neuen Umfeld machen und hat bereits vor dem Umzug ein positives Erlebnis, das es mit der neuen Heimat verbindet.

Damit Ihr Kind die Gelegenheit hat, schnell neue Kontakte zu knüpfen, kann es sinnvoll sein, vorab einen passenden Verein zu suchen. 

3. Mit einbeziehen

Beginnen Sie bei der Umzugsvorbereitung nicht direkt im Kinderzimmer. Packen Sie möglichst alles andere zuerst ein und zum Schluss erst die Spielsachen und Kuscheltiere. Wenn es so weit ist, lassen Sie Ihr Kind mithelfen, auch wenn es noch klein ist. Wenn Sie Ihr Kind mit einbeziehen, kann es sehen und verstehen, wohin die Sachen verschwinden und Sie können ihm auch gleich erklären, dass natürlich alles mit an den neuen Wohnort kommt und wieder ausgepackt wird. Eine Entrümpelungsaktion wird zwar vor jedem Umzug empfohlen und macht absolut Sinn - aber nicht, wenn es um die Kindersachen geht. Der Abschied von der vertrauten Umgebung ist für ein Kind in diesem Moment schon genug "Stress" und entsorgt werden sollten nur Gegenstände der Eltern. 

Fragen Sie Ihr Kind, ob es eine Abschiedsparty für seine Freunde machen möchte und lassen Sie es bei der Planung mitentscheiden und mithelfen. 

Beziehen Sie Ihr Kind - falls möglich - auch bei der Gestaltung und Einrichtung des neuen Zimmers mit ein. Lassen Sie es die neue Tapete, Wandfarbe oder Bettwäsche aussuchen. Oder kaufen Sie neue Möbel? Dann lassen Sie Ihr Kind (mit-)entscheiden, dann hat es etwas, auf das es sich im neuen Zimmer freuen kann.

Ältere Kinder können Sie auch am Umzugstag mit einbeziehen und kleinere Dinge tragen lassen. Für Baby und Kleinkind empfiehlt es sich, eine vertraute Person zur Betreuung zu organisieren und dem Umzugstrubel auf dem Spielplatz oder anderweitig zu entfliehen.

Richten Sie am neuen Ort das Kinderzimmer gleich als erstes wieder ein und packen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind die Spielsachen aus. Wenn sich Ihr Kind in seinem neuen Reich wohl fühlt, können Sie anschliessend in Ruhe die restliche Wohnung einrichten.

4. Geduld und Verständnis haben 

Auch wenn Sie noch so viele Tipps berücksichtigen und alles richtig machen - für Sie und Ihr Kind ist alle neu. Bleiben Sie geduldig, wenn Ihr Kind anfänglich schlechte Laune hat, jammert oder gar protestiert, weil es seine alten Freunde nicht sehen kann und zurück will. Nehmen Sie sich Zeit, hören Sie Ihrem Kind zu, ermuntern und unterstützen Sie es dabei, Kontakte zu Knüpfen und neue Freunde mit nach Hause zu bringen. Erkunden Sie gemeinsam die neue Umgebung und suchen Sie nach Freizeitaktivitäten. Üben Sie aber keinen Druck aus, lassen Sie sich und Ihrem Kind die nötige Zeit, sich einzugewöhnen undsich im neuen Umfeld zu arrangieren.

Extratipp: Kinderbücher zum Thema Umzug können helfen. 
Es gibt sogar personalisierbare Umzugs-Kinderbücher.

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